Lenggries
Solidarische Landwirtschaft ist ineffizient? Biotop Oberland beweist seit 2015 das exakte Gegenteil – mit 450 Mitgliedern, am Fuße der Alpen im ländlichen Lenggries, im tiefsten Oberbayern. Eine wahre Expertise der Genossenschaft ist: sie analysiert mit Leidenschaft noch so kleine Details, egal ob in der Anbauplanung, bei gärtnerischen Handgriffen oder im Verteilsystem – es lässt sich immer noch etwas effizienter, intelligenter und besser machen. Sie ist eine echte Optimiererin! Die Genossenschaft hat ihre angestrebte Optimalgröße im Jahr 2020 erreicht und kann sich damit betriebswirtschaftlich, mit Blick auf Kosten und Erlöse, aber auch hinsichtlich der sozialen Stabilität und ihres transformativen Charakters sehr gut ausbalancieren. Vor Ort in Lenggries und Umgebung war der Aufbau der Biotop Oberland eG wahrscheinlich nur der erste Schritt hin zu einer größeren unabhängigen Regionalversorgungsstruktur. In den nächsten Jahren soll – wenn es nach den Akteuren im Biotop geht – ein ganzes Netzwerk an weiteren Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften entstehen. Wir sind gespannt!
Video (00:52) vom Umbruch der Wiese zum Gemüseacker aus dem November 2017.
Video (01:51) aus dem März 2018 vom Aufbau der ersten 3 Gewächshäuser.
Neben dem offiziellen Jahresabschluss erstellt die Solawi eine eigene Biotop-Bilanz, um so auf weitere wichtige Aspekte ihrer Arbeit einzugehen.
Stand: Q1/2020
Sitz | Steinbach 8c / 83661 Lenggries |
Kontakt | info@biotop-oberland.de / www.biotop-oberland.de |
Gründungsjahr | 2015 |
Organe | Vorstand: (mindestens) 2, derzeit 2 Vorstände, beschäftigt mit 0,7 Vollzeitäquivalenten, derzeit 4 Mitglieder Generalversammlung: Die Generalversammlung kann über Rücklagen nur zur Deckung von Jahresfehlbeträgen verfügen. |
Mitgliedschaft | 1 Geschäftsanteil zu 150,- €, der Vorstand kann die Einzahlung in monatlichen Raten á 50 € zulassen. Nicht nutzende Mitglieder können investierende Mitglieder werden. 3 Monate Kündigungsfrist zum Ende des Geschäftsjahres, Mindestkapital 95% der Geschäftsguthaben |
Satzung | Satzung |
Prüfungsverband | Prüfungsverband Hamburg |
Mitglieder mit Ernteanteilen | 450 |
Optimale Grösse | 500 in 2020 |
Mitarbeiter*innen | 5 Mitarbeiter*innen mit einem Arbeitsvolumen von 3,8? Vollzeitäquivalenten, davon 1,7? im Gemüsebau, 1,4? in der Logistik (Packen und Ausliefern), 0,7? in Organisation und Kommunikation |
Betriebszweige, Betriebsstätten und Beteiligungen | |
Anbauflächen | 2,5 ha, davon alles in Pacht 0,08 ha im geschützten Anbau |
Anbau | Biologisch ohne Zertifizierung, da ohne Mehrwert für die Genossenschaft. Biolandzertifizierung angedacht. Teilweise Jungpflanzenanzucht. 50 verschiedene Kulturen bzw. 150 Sorten, 90% davon samenfest. |
Versorgungszeitraum | Ganzjährig mit 49 Lieferwochen |
Erzeugnisse | |
Ergänzungen | Saft, Obst, Honig, Sugo 40% |
Größen und Auswahl | 2 Größen |
Kosten | |
Verteilung | in gepackten Kisten über Abholstationen |
Testphase | 6 Wochen |
Kommunikation | Wöchentlicher, gedruckter Rundbrief mit Rezepten Blog, eMails, Forum Veranstaltungen, ca. 10 pro Jahr |
Mitmachen | Mitgärtnern unter der Woche und am Wochenende, Mithilfe beim Packen, Ausfahren und bei Einkochaktionen. Jährliche Zufriedenheitsumfrage. |
Solidarität | Solidarbeitrag |
Aktuell größte Herausforderungen | Finanzierung weiterer Gewächshäuser, Zahlung fairer Gehälter, Gärtnerische Fachkräfte finden |
01:27 – Wo sind wir hier und wer seid ihr?
02:13 – Woher kennt ihr euch? Wie kamt ihr auf die Idee die Biotop Oberland eG zu gründen?
03:49 – Wo lag eure persönliche Motivation?
08:23 – Im Sommer 2014 habt ihr das Kartoffelkombinat (damals 2 Jahre alt, 400 Mitglieder) besucht. Auf was für ein Projekt seid ihr da getroffen?
10:00 – Im Februar 2015 dann die erste große Infoveranstaltung. Wie ging es dann danach weiter?
13:51 – War es immer Euer Ziel einen eigenen Gärtnereibetrieb aufzubauen?
15:54 – Und wie habt ihr dann letztendlich den Ort für euren eigenen Gemüsebaubetrieb gefunden?
17:19 – Jetzt habt ihr euer zweites Jahr auf der eigenen Fläche (2 ha) hinter euch. Wo seht ihr eure „optimale Betriebsgröße“?
18:33 – 450 Haushalte auf 2 ha versorgen? Das bedeutet dann „bio-intensiv“, oder?
20:02 – Wieviel Prozent der Gesamtgemüsemenge kauft ihr zu?
20:06 – Wie gestaltet ihr eure Beziehungen zu den Zukauf-Betrieben?
21:11 – Warum funktioniert das Konzept der Solawi-Genossenschaft an Eurem Standort so gut? Wir befinden uns hier im sehr traditionsbewussten bayrischen Alpenvorland, dem sog. Oberland.
24:37 – Ihr ward schon erfolgreich, als ihr noch zu Gast auf anderen Flächen euer Gemüse angebaut habt. Seit ihr hier eure eigenen Flächen bewirtschaftet und diese besser sichtbar sind, habt ihr nochmal mehr Zuspruch erfahren. Warum?
26:09 – Gab es auch unerwartete Schwierigkeiten mit denen ihr konfrontiert wart?
27:38 – Nur 10 Solawis haben sich bislang trotz toller Erfolge als Genossenschaft gegründet. Habt ihr dafür eine Erklärung?
29:58 – Könnt ihr kurz auf die Vor- und Nachteile, sowie die Kosten der Rechtsform Genossenschaft eingehen?
34:10 – Wie zufrieden seid ihr mit dem Partizipationsgrad eurer Mitglieder an der Genossenschaft und dem Gemüsebaubetrieb?
38:30 – Macht ihr eine Bieterrunde und falls nein, plant ihr eine solche in Zukunft?
42:38 – Wie geht ihr mit der hier vermeintlich ungünstigen geographischen Lage für Gemüsebau im Alpenvorland um und was zeichnet euren Anbau im Speziellen aus?
46:40 – Alles in allem eine extrem effiziente und strukturierte Vorgehensweise. Auch in der Logistik?
49:00 – Wie viele Verteilstationen habt ihr für eure 430 Ernteanteile und wie sehen diese Verteilstationen aus?
54:47 – Wie kam es, dass ihr eine so tolle betriebliche Infrastruktur nutzen könnt?
58:09 – Was würdet ihr sagen, zeichnet genau euer Biotop Oberland im Vergleich zu anderen Initiativen aus?
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